Hintergrund/Ziele: Manuelle Therapien wie die Osteopathische Manipulationsbehandlung (OMT) und die Sanfte Berührungsintervention (GTI) werden häufig zur Verbesserung der Haltung und der Wirbelsäulenausrichtung eingesetzt, ihre Wirkungen sind jedoch bei der Messung mit modernen Technologien noch wenig erforscht. Ziel dieser Studie ist es, die kurzfristigen Haltungseffekte dieser Interventionen mithilfe eines nichtinvasiven dreidimensionalen Rasterstereografie-basierten Ansatzes zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf den Parametern Halswirbelpfeil, Lendenwirbelpfeil, Kyphosewinkel und Lordosewinkel liegt.
Methoden: Es wurde eine dreiarmige randomisierte kontrollierte Studie mit 165 gesunden Teilnehmern durchgeführt. Die Probanden wurden in Kontrollgruppen (CTRL), OMT- und GTI-Gruppen unterteilt. Ihre Haltungsparameter wurden vor und nach der Intervention mit dem Spine3D-System von Sensor Medica (Guidonia Montecelio, Italien) bewertet. Die statistischen Analysen umfassten gepaarte T-Tests und eine ANOVA mit der Signifikanz von P < 0,05.
Ergebnisse: Sowohl bei der OMT (P < 0,005) und GTI (P < 0,05), während sich der Kyphosewinkel nur in der GTI-Gruppe signifikant verbesserte (P < 0,05). Es wurden keine signifikanten Veränderungen im Lendenwirbelsäulenwinkel oder im Lordosewinkel zwischen den Gruppen festgestellt. Die Kontrollgruppe zeigte keine Haltungsabweichungen, was die Spezifität der Interventionen unterstreicht.
Schlussfolgerungen: Sowohl OMT als auch GTI beeinflussen die Haltung der Wirbelsäule, insbesondere im Hals- und Brustbereich. GTI zeigte mit seinem sanften Ansatz einzigartige Auswirkungen auf die Brustkrümmung, was auf neurophysiologische Mechanismen hindeutet. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial manueller Therapien zur Haltungsmodulation und legen nahe, dass künftige Forschungen ihre langfristigen Vorteile und Anwendungen in klinischen Populationen untersuchen sollten.