Ziel: Gesäßmuskeln sind an vielen Alltags- und Sportbewegungen beteiligt. Eine Übersicht über die besten Übungen für die Gesäßmuskulatur [1] schlägt vor, wie die EMG-Aktivierung dieser Muskeln maximiert werden kann, bietet jedoch keinerlei Informationen über die beste Art des Trainings und über die Auswirkungen einer Trainingsperiode der Gesäßmuskulatur auf die Bewegungskontrolle . Ziel dieser Studie ist es, zwei verschiedene Trainingsprotokolle zu vergleichen.
Methoden: Fünfzehn freiwillige Frauen (36,6 ± 5,5 Jahre; 162,4 ± 5,1 cm; 58,4 ± 6,6 kg) wurden in zwei homogene Trainingsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wurde von demselben Ausbilder 6 Wochen lang, 2 Mal/Woche, 300/Sitzung, geschult
Trainingsumfang und Ruhezeiten waren für beide Gruppen gleich. In der A-Gruppe und der I-Gruppe wurden drei analytische Übungen mit Schwerpunkt auf dem Gluteus medius (Gm) und drei integrierte Übungen mit Schwerpunkt auf dem Gluteus Maximum (GM) durchgeführt. Manueller Muskeltest mit Handdynamometer (Lafayette Instrument, Sagamore Pkwy, USA) und einzeln
Beinkniebeugen-Videoanalysen (Freestep, Sensor Medica, Guidonia-RM, Italien) wurden vor und nach der Trainingsperiode durchgeführt.
Ergebnisse: Sowohl die Gm- als auch die GM-Stärke verbesserten sich nach beiden Protokollen signifikant (Gm: 26 und 40 %; GM: 78 und 90 % in der A-Gruppe bzw. I-Gruppe). Die I-Gruppe zeigte im Vergleich zur A-Gruppe die höchsten Verbesserungswerte, es gab jedoch nur zwei signifikante Unterschiede (maximale GM-Kraft links und mittlere GM-Kraft rechts). Bei keiner Gruppe wurden signifikante Unterschiede in der Kontrolle und Tiefe bei einbeinigen Kniebeugen festgestellt.
Schlussfolgerungen: Das Training der Gesäßmuskulatur scheint sowohl mit analytischen als auch mit integrierten Übungen effektiv zu sein. Die Studie zeigt keinen starken signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der Kraftverbesserung. Darüber hinaus scheint die Kontrolle und Tiefe einbeiniger Kniebeugen nicht mit analytischem oder integriertem Gesäßmuskeltraining verbunden zu sein.